Die Architektin Gudrun Sack ist Co-Geschäftsführerin der Tegel Projekt GmbH in Berlin. Fragt man sie nach der Bauwende, steht für sie fest: Holz ein hier echter Gamechanger, der einen Umschwung bewirken kann. Denn als Baumaterial bietet Holz einige Vorteile: Es eignet sich sehr gut für eine einfache Bauweise mit losen Elementen und Modulen, kann präzise vorgefertigt und auf der Baustelle schnell montiert werden. Und so lassen sich durch den Einsatz von Holz die Gesamtbauzeiten deutlich verkürzen.
Holzbau ist in Deutschland sehr beliebt
„Der Holzbau ist in Deutschland derzeit die beliebteste Bauweise“, erklärt Gudrun Sack im BPD Magazin der BPD Bouwfonds Immobilienentwicklung www.bpd.de. „Im Raum Berlin-Brandenburg wird er stark politisch gefördert“. Allerdings sei es ihrer Meinung nach wichtig, dass der Wohnungsbau immer ganzheitlich betrachtet wird. Und so steht für Gudrun Sack auch die Frage im Raum, wie im Hinblick auf den Klimawandel gebaut werden muss. Denn hier kann Holz ebenfalls überzeugen – beispielsweise als gute Lösung, um CO2 zu speichern.
Modellquartier in Holzbauweise
Wenn in Berlin mit Holz gebaut wird, setzt man vorzugsweise auf Holz aus der Region. Aus gutem Grund. „Wir haben in unserem Gebiet so viel Kiefernholz, um in den in den nächsten fünfzehn Jahren in ganz Berlin mit Holz bauen zu können. Wenn wir die vorhandenen Monokulturwälder nachhaltig bewirtschaften und in widerstandsfähige Mischkulturen umwandeln, wird das Bauen mit Holz zu einer echten Win-Win-Situation“, so Gudrun Sack.
Was Geschosswohnungsbau mit Holz angeht: Den kann man bald auch in Berlin TXL erleben. Mit dem Schumacher Quartier soll dort ein nachhaltiges Modellquartier in Holzbauweise entstehen. Geplant sind dabei sechs Wohngebäude mit Punkten bis zu 60 Metern Bauhöhe. Nachgedacht wird ebenfalls über neue Gebäudetypen, etwa „gestapelte“ Einfamilienhäuser mit attraktiven Terrassen. Eine Alternative zum Häuschen mit Garten im Umland – und eine Einladung zum Einzug in ein Modellprojekt, das in Zukunft zum Umdenken anregt.