Unsere Städte werden angesichts des Klimawandels immer heißer. Wie können wir sie in Zukunft besser abkühlen? Eine Versuchsanlage mit Verdunstungsbeeten auf dem Areal von Berlin TXL widmet sich genau dieser Frage.
Ein Team der TU Berlin vom Fachgebiet Vegetationstechnik und Pflanzenverwendung, unter der Leitung des wissenschaftlichen Mitarbeiters Leonard Heß, bepflanzte diesen Sommer die Verdunstungsbeete in der Urban Tech Republic mit sorgfältig ausgewählten Pflanzenmischungen. Diese Beete spielen eine zentrale Rolle im Wassermanagement der zukünftigen Schwammstadt und tragen zur Kühlung des Klimas in der Stadt bei. Das Regenwasser bleibt durch Versickerung und Verdunstung im natürlichen Kreislauf erhalten und fließt nicht einfach über die Kanalisation ab. Die Pflanzen in den Beeten können so an heißen Tagen die Temperatur in ihrer unmittelbaren Umgebung kühlen.
Diese Verdunstungsbeete sollen später bei uns im Schumacher Quartier zum Einsatz kommen. Dieses wird nach dem Prinzip der Schwammstadt konzipiert und dient als Blaupause, Berliner Stadtquartiere klimaresilient für die Zukunft zu planen oder umzubauen. Die Beete werden so angelegt, dass sie sowohl gegen Hitze- und Trockenperioden als auch gegen Starkregenereignisse gewappnet sind.
In den Verdunstungsbeeten braucht es deshalb Pflanzen, die genau mit diesen Bedingungen klarkommen: mit Hitze, Trockenheit und Starkregen. Hierfür wurden verschiedene Mischungen aus etwa 30 Pflanzenarten verwendet mit heimischen und nichtheimischen Stauden, Gräsern und Kleinsträuchern. Neben ihrer Widerstandskraft wurden die Pflanzen auch nach ästhetischen und pflegerischen Kriterien ausgewählt, damit auch wenn im Winter nichts blüht sie von den Menschen akzeptiert und nicht als Müllhalde umfunktioniert wird. Auch sollten die Verdunstungsbeete keinen zu großen Pflegeaufwand benötigen.
Die Versuchsanlage für Verdunstungsbeete ist ein gemeinsames Projekt der Berliner Wasserbetriebe, der Berliner Hochschule für Technik, der Technischen Universität Berlin und der Tegel Projekt GmbH.
Mehr Infos in der Pressemitteilung der Technischen Universität Berlin.