Am Montag, den 09.08.2021, fand die zweite Fachveranstaltung der Reihe „Schumacher Quartier im Dialog“ als Digitalkonferenz statt. Unter dem Motto „Prinzip „Schwammstadt“ – Kluge Strategien für die klimaangepasste Stadt“ tauschten sich interessierte Teilnehmende mit Expertinnen und Experten zu einem Thema aus, das durch die Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Juli 2021 zusätzlich an Brisanz gewonnen hat: Wie können Städte in Zukunft mit extremen Wetterereignissen umgehen, die immer mehr beeinflussen, wie Menschen leben und wohnen?
„Wir müssen mit der Natur arbeiten“
Den Auftakt machte die Geschäftsführung der Tegel Projekt GmbH, Gudrun Sack und Prof. Dr. Philipp Bouteiller, die in ihrer Begrüßung und einem ersten Impulsvortrag das Prinzip der Schwammstadt im Schumacher Quartier vorstellten. Das Schumacher Quartier solle das größte „Schwammstadt-Quartier“ weltweit werden – bisher einmalig in Konzentration und Konsequenz. Im Anbetracht der aktuellen Ereignisse erklärte Prof. Dr. Philipp Bouteiller: „Wir haben von Anfang an immer gesagt, dass wenn wir Stadt entwickeln, dann müssen wir aufhören gegen die Natur zu arbeiten, sondern wir müssen mit der Natur arbeiten.“ Gudrun Sack ergänzte dies um die Frage, wie eine wassersensible Quartiersentwicklung aussehen könne und stellte wichtigen Prinzipien des Schumacher Quartiers vor, u.a. Dächer mit Retentions- und Verdunstungsfunktion, Muldenversickerung und Verdunstungsflächen.
Im Anschluss berichtete Jürgen Weidinger von Weidinger Landschaftsarchitekten wie die Landschaftsplanungen in Berlin TXL aussehen und welche Herausforderungen sich bei der Bepflanzung und Umsetzung in Berlin TXL ergeben. Dabei betonte er, dass eine gute Bewirtschaftung und Pflege im dichten Stadtraum unbedingt notwendig seien, um Projekte langfristig zu erhalten.
Berlin liegt beim Regenwassermanagement vorn
Im Interview mit Dr. Darla Nickel von der Berliner Regenwasseragentur wurde konkret über Potential, Mehrwert und Erfolgsfaktoren des dezentralen Regenwassermanagements in Berlin gesprochen. Dr. Nickel hob positiv hervor, dass Berlin bei den klugen Strategien schon ziemlich weit vorne liege, besonders beim Neubau. Es gäbe gute Rahmenbedingungen, um ein nachhaltiges Regenwassermanagement umzusetzen und bei fast allen größeren Bauvorhaben spiele das Thema eine wichtige Rolle.
Zugeschaltet aus Hamburg berichtete Dr. Cornelia Peters von der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft in Hamburg über gelungen Dach- und Fassadenbegrünung. Ihre Kernbotschaft: Man müsse auf verschiedene Programme und Ideen setzen, um Projekte erfolgreich umzusetzen. Hamburg folge dabei den Leitideen: Fördern, Dialog, Fordern und Begleiten.
Im nachfolgenden Diskussionsteil wurden die Ideen und Konzepte in einem regen Austausch mit allen Expertinnen und Experten unter Beteiligung des Publikums besprochen.
Hier finden Sie eine vollständige Dokumentation der Veranstaltung im Video.
Im folgenden finden Sie die Einzelvorträge als Videos sowie die Präsentationen der Vortragenden:
Impulsvorträge | Prof. Dr. Philipp Bouteiller und Gudrun Sack (Geschäftsführung, Tegel Projekt GmbH). Zum Video kommen Sie hier.
Was ist geplant und welche Herausforderungen ergeben sich für die Landschaftsplanung, Bepflanzung und Umsetzung in Berlin TXL? | Prof. Jürgen Weidinger (Weidinger Landschaftsarchitekten, Berlin). Zum Video kommen Sie hier.
Präsentation Prof. Jürgen Weidinger als PDF
Fünf Fragen an… Interview über Potential, Mehrwert und Erfolgsfaktoren des dezentralen Regenwassermanagements in Berlin | Dr. Darla Nickel (Berliner Regenwasseragentur). Zum Video kommen Sie hier.
Wie kann gute Dach- und Fassadenbegrünung gelingen? – Best Practises | Dr. Cornelia Peters (Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, Hamburg). Zum Video kommen Sie hier.