Biodiversität

Bauen für Mensch und Tier

Unsere Städte wachsen und wachsen. Wo bleibt da die Natur? Im Schumacher Quartier setzen wir auf ein Design, das Tieren Lebensraum schenkt – und zwar mittendrin, in der Stadt.

Die Erde wird immer stärker von Städten geprägt. Bis 2050 wird die Bevölkerung in urbanen Räumen nach Schätzungen der UN weltweit um 2,5 Milliarden Menschen zunehmen. Doch wo bleibt die Natur beim Wachstum der Metropolen? Ein genauer Blick zeigt: Die Natur ist schon mittendrin in unseren Städten – vom Falter bis zur Fledermaus!
 
In Zukunft wird es darum gehen, Stadtnatur bewusst zu gestalten und für den Erhalt und die Bereicherung der Artenvielfalt zu nutzen. In der Stadtplanung ist das Thema Biodiversität noch völlig neu, mit Animal-Aided Design wird es im Schumacher Quartier gezielt integriert. 
 
Animal-Aided Design ist ein geschützter Begriff von bgmr Landschaftsarchitekten mit Polinna Hauck GbR – Studio Animal-Aided Design. Nach dieser Planungsmethode werden Freiflächen und Gebäude so gestaltet, dass sie die Bedürfnisse bestimmter Tierarten erfüllen. Gleichzeitig können die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers Natur neu entdecken.

14 Zielarten für das Quartier

Für das Schumacher Quartier haben Expertinnen und Experten 14 chancenreiche Zielarten identifiziert. Für sie werden in dem Wohnviertel und im angrenzenden Landschaftspark artgerechte Lebensbedingungen geschaffen:

2

Säugetier-Arten

Eichhörnchen, Breitflügel-Fledermaus

6

Vogel-Arten

Nachtigall, Haubenlerche, Star, Haussperling, Mauersegler, Turmfalke

1

Amphibien-Art

Wechselkröte

5

Insekten-Arten

Schwalbenschwanz, Kleiner Sonnenröschen-Bläuling, Liguster-Schwärmer, Rotbeinige Körbchen-Sandbiene, Nachtigall-Grashüpfer

Die Frei- und Straßenräume sowie Dächer und Fassaden der Gebäude stellen wichtige Habitate für die ausgewählten Zielarten dar. Straßen und Plätze sind für die Ausbreitung und Vernetzung ihrer Populationen wichtig. Deshalb schafft die Gestaltung der Parks und Straßen gute Voraussetzungen dafür, dass die Tiere hinreichend gut Nahrung und Unterschlupf finden.

Auf den privaten Baufeldern leisten die strukturreich bepflanzten Innenhöfe, Dächer und Fassaden ihren Beitrag für eine reichhaltige Tierwelt, zum Beispiel durch integrierte Bruthöhlen und Nisthilfen. Zudem sind Hochhäuser sehr gute Habitate für Turmfalken und Dohlen, und an den begrünten Fassaden der Sonderbausteine („Mobility Hubs“ am Kurt-Schumacher-Damm oder Bildungscampus) finden Tiere wie zum Beispiel Stare als Koloniebrüter sehr gute Lebensbedingungen vor.